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Reiseblogs

Neuseeland 2018

 

Neuseeland (via Singapur)

27.10.2018 - Singapur

Nach einem reibungslosen FlugBild 1Singapore Flyer mit unserer Lieblings-Airline und gewohnt gutem Service landen wir in einem farbenprächtigen Sonnenaufgang pünktlich in Singapur. Singapur Airlines bietet "Stopover Holidays" an, d.h. günstige Hotelübernachtung und kostenlosen Eintritt zu zahlreichen Attraktionen. Das ist immer eine angenehme Unterbrechung für den langen Flug nach Australien oder Neuseeland. Das Hotel sollte 26 € pro Person kosten, aber als ich es dann gebucht habe, haben wir es im Rahmen eines "Superdeals" für 1 € pro Person bekommen!

Wir dürfen schon vormittags einchecken und beginnen gleich, den Superdeal zu verprassen. Im SIA Hop-On-Bus geht's kostenlos zum "Singapore Flyer", einem gigantischen Riesenrad mit luftigen Blick über die City. Danach zu den "Gardens of the Bay" mit dem größten Gewächshaus der Welt, darin u.a. ein 35 m hoher Indoor-Wasserfall. Und schließlich - zum pünktlichen täglichen Nachmittagsgewitter - machen wir noch einen "River Cruise" zu den historischen Ortsteilen am Fluss, die inzwischen gnadenlos von gewaltigen Wolkenkratzern eingeklemmt sind. Diese 4 Dinge hätten bereits je 15 - 20 € pro Person gekostet.

Nach einem vermutlich sehr tiefen Schlaf haben wir morgen noch den ganzen Tag Zeit, das fortzusetzen, bevor es am Abend weitergeht nach Neuseeland.

 

29.10.2018 - Christchurch

Bei der Ankunft im Flughafen Christchurch - noch vor der Passkontrolle - wird eine neuseeländische Prepaid Travel SIM-Karte "duty free" für 25 NZ$ (~13,50 €) angeboten, mit der man für 30 Tage 200 Frei-Minuten telefonieren kann (auch nach Deutschland). Die sehr freundlichen Zollbeamten nehmen ihre Aufgabe ernst. Sie begutachten akribisch unsere frisch gewaschenen Wanderschuhe, und ihre Obst-Spürhunde riechen bei Anette selbst die Trauben, die wir im Flieger vorher noch aufgegessen haben.

Im Campervan-VerleihBild 1Corsair Bay ergattern wir einen deutschen Free-Camping-Führer mit zahlreichen kostenlosen Übernachtungsplätzen, den Vormieter zur Weiterverwendung dort gelassen haben. Wir suchen uns darin einen Platz in der Corsair Bay bei Lyttelton aus und stehen abends dann mit unserem Camper schön allein an einem Badeplatz mit Duschen, Toiletten und tollem Blick auf die Bucht und die Berge der Banks-Halbinsel dahinter. Trotz Nieselregen machen wir noch einen Spaziergang am Meer, dann früh in die Federn und nur noch schlafen...

Unsanft geweckt werden wir gegen 23:00h von einer Polizistin, die uns freundlich, aber bestimmt erklärt, dass wir hier nicht übernachten dürfen. Nachdem ich sie wohl ziemlich verschlafen angesehen habe, meint sie, dass gegenüber der Zufahrt zur Bucht ein großer Platz wäre, wo wir bleiben könnten. Also im Schlafanzug dreihundert Meter zurückgefahren, dort geparkt und weitergeschlafen. Am nächsten Morgen entdecken wir dann auch den unscheinbaren "No Camping" Aufkleber an der Zufahrt, den wir abends übersehen haben.

 

30.10.2018 - Lake Tekapo

Bei einer Reise ist es jedesmal wieder spannend, was wir denn Wichtiges daheim vergessen haben. Für Campervan-Trips habe ich immer einen DC/AC-Konverter dabei, den schliesst man an den 12 V Zigarettenanzünder des Autos an und hat dann eine normale Steckdose mit 230 V zur Verfügung, bei der man wie daheim alle Ladegeräte und den Rasierapparat anstecken kann. Meine gesammelten Ladeadapter für Foto und Videokameras habe ich dabei, aber ein ordinäres Netz-Anschlusskabel dafür leider nicht.

Das Wetter ist nasskaltBild 1Christchurch Transient Cathedral und windig, also suchen und finden wir im nahen Christchurch ein passendes Kabel und dazu einen Adapter-stecker von EU- auf NZ-Norm. Bei der Gelegenheit besichtigen wir die Stadt, die immer noch extrem vom verheerenden Erdbeben von 2011 gezeichnet ist. Für die halb zerstörte Kathedrale hat ein japanischer Architekt eine "Transition Cathedral" entworfen, die zum größten Teil aus Pappkarton gebaut worden ist und inzwischen als Touristenattraktion gilt.

Der Regen wird immer widerlicher, trotzdem fahren wir Richtung Südalpen und auf dem "Starlight Highway" bis zum Lake Tekapo, wo wir einen einsamen Übernachtungsplatz mit Blick auf den See finden. Als wir dann bei arktischen Temperaturen kurz vor Mitternacht nochmal aus dem Auto müssen, ist die Wolkendecke großflächig aufgerissen und am Himmel strahlen die Sterne vom Orion und dem Kreuz des Süden so unglaublich hell auf uns herab, als wären es lauter kleine Scheinwerfer. Das macht uns Hoffnung auf den nächsten Tag.

 

31.10.2018 - Lake Pukaki

Die Morgensonne scheint vom blauen Himmel und erleuchtet die Kette von Schneegipfeln um den Lake Tekapo. Trotz frostiger Temperaturen und vereister Windschutzscheibe sind wir sofort mit Neuseeland versöhnt.

Wir fahren weiter Bild 1Lake Tekapo Air Safaris zum Flugplatz der "Air Safaris" und fragen ohne Hoffnung, ob es noch 2 Plätze für einen Rundflug gibt. Der Typ meint: "Ja, aber der Flug startet in 4 Minuten!" Beim Preis müssen wir allerdings schlucken: 395 NZ$ pro Person! Nach kurzer Überlegung verzichten wir und gehen zurück zum Auto. Da kommt uns der Mann eilig nach und bietet uns den Flug für den halben Preis an. Wir akzeptieren, bezahlen und eine Minute später sitzen wir mit den 8 anderen Passagieren im Flieger und starten. Die "Grand Traverse" ist ein 45 minütiger Rundflug und führt über die großen Seen Tekapo und Pukaki sowie hautnah über die gesammelten Gletscher und höchsten Berggipfel Neuseelands. Die Ausblicke sind grandios, wir haben den Flug 1991 schon einmal gemacht und waren begeistert, und wir sind es auch heute wieder!

Danach geht'sBild 1Lake Pukaki zum Lake Pukaki, an dessen Ostufer es traumhafte Stellplätze ohne Ende gibt, ideal auch für ein Mittagessen. Ein Abstecher führt uns zum Mount Cook, mit 3745 m der höchste Berg Neuseelands. 8 km weiter endet die Straße am Tasman Gletschersee, den es erst seit 1991 gibt und auf dem kleine Eisberge schwimmen. Unter dem See befindet sich noch eine 200 m dicke Eisschicht. Zurück am Lake Pukaki bereiten wir uns mit allen verfügbaren Decken auf die nächste kalte Nacht vor.

 

01.11.2018 - Alberttown

Bei schönem Wetter geht's weiter über Twizel und zum Lake Ohau, der etwas abseits der Touristenströme liegt. Nach einer gemütlichen zweieinhalbstündigen Wanderung machen wir uns unser Mittagessen an einem traumhaften Stellplatz direkt am See und besuchen danach die Campsite Round Bush, wo wir vor 27 Jahren schon einmal übernachtet hatten. Der Nachmittag ist noch zu jung um zu bleiben, daher fahren wir bei herrlichem Abendlicht durch eine tolle liebliche Landschaft noch weiter über Omarama nach Wanaka. Leider ist das keine gute Gegend für Freedom Camping, aber in Alberttown gibt es einen schön am Fluss gelegenen einfachen Campingplatz für 10 NZ$ pro Person, dort machen wir Halt.

 

02.11.2018 - Wanaka

Gleich am Eingang von WanakaBild 1Puzzling World liegt die "Puzzling World", die man sich unbedingt ansehen sollte! Vor allem der Teil, der sich optischen Täuschungen widmet, ist eine faszinierende Erfahrung. In einem Raum scheint sich die Schwerkraft verlagert zu haben, man hat Mühe, ihn überhaupt zu durchqueren, ohne dass einem übel wird. Etwas weiter sehen einem 50 berühmte Köpfe von allen Wänden an, die dich verfolgen, wenn du dich bewegst. Durch zwei Fenster blickt man in ein Zimmer mit zwei Türen. Kommen Besucher durch die linke Tür, sind sie riesengroß, in der rechten winzig klein. Auf dem Weg durch den Raum schrumpfen oder wachsen sie. Außerdem wird alles geboten, was unsere Wahrnehmung durcheinander würfelt. Eine absolute Empfehlung!

Bei Wanaka machen wir noch zwei kleine Bergtouren, die Mount Iron (250 hm) und die Rocky Mountain Diamond Lake Loop (450 hm). Dazwischen buchen wir eine Tagestour zum Doubtful Sound, nachdem selbst die Dame vom Visitor Center vom Besuch des Milford Sound abrät. Anscheinend sieht man vor lauter Booten dort den Fjord nicht mehr.

Abends schlagen wir unser Lager am Glendhu Bay Campground auf, ebenfalls eine Stätte unserer früheren NZ-Reise. Damals waren wir die einzigen Gäste auf dem riesigen Campingplatz direkt am See und auf die Frage, ob sich das lohnt, meinte der Besitzer, in den 6 Wochen neuseeländischer Ferien wäre der ganze Platz rappelvoll. Auch heute sind nur wenige Sites belegt. Das Wetter hat wieder umgeschlagen und ein Sturm braust über den Platz und lässt unseren Campervan schaukeln.

 

03.11.2018 - Queenstown

Am MorgenBild 1TSS Earnslaw gehen wir bei Sonnenschein noch eine kleine Wanderung am malerischen Seeufer an, bis uns der einsetzende Regen nach einer halben Stunde umkehren lässt. Durch das schöne Cardro-na Valley fahren wir über den neu ausgebauten Crown Range Pass weiter nach Arrowtown, einem historischen Goldgräberstädtchen mit schön reno-vierten alten Häuserzeilen. Wir besichtigen das Örtchen, begleitet von Touristen-Massen und kräf-tigen Regengüssen. 25 Kilometer weiter erreichen wir Queenstown, DIE Abenteurer- und Outdoor-Stadt am Lake Wakatipu, dem zweitgrößten See der Südinsel. Gefühlt jeder 2. Laden ist ein Reisebüro, es wird einem alles geboten was der moderne Adrenalinjunkie sich wünscht, sei es Jetboat, Paragli-ding, Bungeejumping oder auch nur eine Fahrt mit der Seilbahn auf den Hausberg. Ein Relikt aus der guten alten Zeit ist die "TSS Earnslaw", ein historisches Dampfschiff aus dem Jahr 1912. Am südlich-sten Zipfel des Wakatipu-Sees finden wir einen schönen Stellplatz direkt am Wasser für die Nacht.

 

04.11.2018 - Te Anau

Der Regen begleitet uns auch heute bis nach Te Anau, dann gewinnt die Sonne langsam die Oberhand. Wir machen eine Tour in die berühmte Glowworm-Höhle. Mit dem Katamaran geht es über den Lake Te Anau, dann kurz durch den Regenwald zum Höhleneingang. Durch die Höhle fließt ein reissender Fluss mit Wirbeln und Wasserfällen, und an der Decke lauern Hunderte von Glowworms auf Beute, die sie mit ihrem fluoreszierenden Leuchten anlocken und ihren klebrigen Perlenschnüren fangen. Es sind eigentlich keine Würmer, sondern Larven, aber auf einer Fahrt mit einem Boot durch die Dunkelheit schauen sie aus wie ein Sternenhimmel über uns. Unser Nachtlager schlagen wir auf einem kleinen Campingplatz in Manapouri auf, dort startet am nächsten Morgen unsere Bootstour zum Doubtful Sound.

 

05.11.2018 - Doubtful Sound

Am MorgenBild 1Lake Manapouri scheint die Sonne wieder und mit dem schnellen Katamaran von "Real Journeys" geht's zunächst eine Stunde lang über den Lake Manapouri, der von schneebedeckten Bergketten gesäumt wird. Beim Kraftwerk am Ende des Sees steigen wir in Busse um, die uns durch den dichten Regenwald auf einer ungeteerten Straße über den Wilmoth Pass kutschieren. Er ist mit ca. 650 hm der niedrigste Pass Neuseelands. Dann wieder auf einen Katamaran und drei Stunden lang auf dem Doubtful Sound, einem Fjord, begrenzt von himmelhohen senkrechten Felswänden, von denen zahlreiche Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Immer wieder wabert der Nebel um die Berggipfel und Regenschauer prasseln auf uns nieder. Dies ist der Ort mit der statistisch zweitgrößten Niederschlagsmenge der Welt, jährlich fallen hier bis zu dreieinhalb Meter Regen. An der Mündung zum Meer sehen wir auf einer der vielen Felseninseln ein paar Pinguine auf den Klippen stehen. Nach sechseinhalb Stunden erreichen wir wieder den kleinen Anleger in der Flussmündung von Manapouri.

Nachmittags entschließen wir uns, auch noch Richtung Milford Sound zu fahren. Die Straße führt durch den Nationalpark, einem herrlichen Tal mit Schneebergen in der Ferne. Wir übernachten auf einer der Park-Campsites und sind am Abend fast allein.

 

06.11.2018 - Milford Sound

Ein Abstecher, derBild 1Kea sich auch ohne Bootstour lohnt! Am Morgen ist es sonnig und noch ruhig auf der Milford Road, man fährt durch alpine Gebirgslandschaft, trifft unterwegs auf Keas, die sich ohne Berührungsängste über die Gummidichtungen der Autos hermachen, und man findet noch (wenige) Parkplätze am Sound. Im 10 Minuten Takt starten hier die Bootstouren, kein Vergleich zum einsamen Doubtful Sound. Wir machen ein paar kleine Spaziergänge, durch den Regenwald zum "Chasm", zum Milford Lookout und dem Foreshore Walk, sowie zu den "Marian Falls". Zum Abschluss noch eine kleine Bergtour vom Divide-Pass auf dem Routebourne Track zum Key Summit (ca. 400 hm). 1991 sind wir dort auf einer 8,5 stündigen Tour keinem einzigen Menschen begegnet, heute kommen uns in den ersten 10 Minuten bereits über 20 Leute entgegen. Aber der Weg ist schön und auf dem Key Summit geht es durch ein Hochmoor mit fantastischen Ausblicken auf die umliegenden Berge.

Auf der RückfahrtBild 1Stellplatz begegnen uns dann ganze Kon-vois von Touristenbussen. Von Te Anau aus fahren wir abends weiter Richtung Süden. Plötzlich sind die Straßen einsam, keine Touristen mehr, nur noch liebliche grüne Hügel und Hunderte von Schafen, Kühen und Wapitis auf den Weiden. Wir bleiben auf einem traumhaften Stellplatz über den Redcliff Wetlands, unter uns eine Seenfläche und um uns herum Hügel und Berge, angestrahlt von der Abendsonne, darüber ein Himmel wie gemalt. Vor uns zwei Gläser Wein, am Ziel unserer Wünsche!

 

07.11.2018 - Südküste

Je weiter wir Richtung Süden fahren, desto besser wird das Wetter, allerdings weht ein orkanartiger Wind. An der Küste überblickt man von vielen Aussichtspunkten endlose leere Sandstrände, bei Kolac Bay bereiten wir uns direkt am türkisblauen Meer unser Mittagessen. Und es wird warm, bald sitzen wir im T-Shirt im Windschatten unseres Campervans. Wir erreichen Invercargill, wo wir uns die Tuatara-Echsen ansehen möchten. Diese vom Aussterben bedrohte "Brückenechse" lebte bereits, als die ersten Dinosaurier auftraten, und hat sich in den letzten 200 Millionen Jahren nicht verändert. Leider ist die Aufzuchtstation im Queenspark dauerhaft geschlossen, aber durch große Schaufenster an der Rückseite kann man die ca. 50 cm langen Mini-Dinosaurier in ihren Terrarien gut betrachten. Invercargill hat viele schöne historische Gebäude und den markanten Wasserturm, den man wegen Erdbebenschäden derzeit leider auch nicht mehr besteigen kann.

Bild 1Gelbaugen-PinguinWir fahren weiter zur Curio Bay, wo es einen "versteinerten Wald" am Strand gibt, den man aber nur bei Ebbe erkennen kann. Dann sieht man die Strukturen der ehemaligen Baumstämme im flachen Wasser. Außerden haben hier "Blue Penguins" und die seltenen "Yellow eyed Penguins" ihre Brutplätze, abends kommen sie aus dem Meer und hopsen über die Klippen. Wir haben das Glück, noch einen Gelbaugen-Pinguin beobachten zu können, bevor er im Gestrüpp verschwindet. Mit der Aussicht auf einen langen morgendlichen Strandspaziergang bleiben wir in Waikawa an einem freien Camping-Areal neben der Lagune. Eine Stunde später stehen 7 weitere Campervans um uns herum und haben uns quasi eingeparkt.

 

08.11.2018 - Dunedin

Dauerregen amBild 1Nugget Point nächsten Morgen, der Spaziergang hat sich erledigt. Und es hört auch den ganzen Tag nicht mehr auf. Wir machen einen Abstecher zum Purakaunui-Wasserfall, der Regenwald macht seinem Namen alle Ehre uns sieht richtig authentisch aus. Danach noch einen kleinen Umweg zum Nugget Point, einem dramatischen Felsenkap mit einem Leuchtturm darauf, das hoch aus dem Meer ragt und von zahlreichen weiteren Felseninseln umringt ist. Der Anblick wäre noch grandioser, wenn ihn der Regen nicht trüben würde. Tief unten an der Steilküste tummeln sich Seelöwen.

Es ist wieder richtig kalt geworden. Wir sehen uns noch Dunedin an, das schottische Wurzeln hat und wo es ebenfall prächtige alte Bauwerke und Kathedralen gibt, vor allem den historischen Bahnhof, der fast wie ein Schloss aussieht. Danach finden wir einen Stellplatz auf einem Aussichtspunkt bei Warrington, mit einer (theoretisch) herrlichen Aussicht über die Küste.

 

09.11.2018 - Highway 1

Es regnet weiterBild 1Moeraki Boulders und wird auch den ganzen Tag nicht aufhören. In Karitane führt durch einen Maori-Torbogen ein kleiner Rundweg über ein markantes Kap mit schönem Blick auf Felsspitzen und die dortige Bucht. Weiter geht's auf dem Hignway 1 an der Ostküste hoch Richtung Christchurch. Am Shag-Point sieht man Seelöwen aus nächster Nähe. Bei Moeraki liegen die berühmten "Boulders" wie metergroße Steinmurmeln am Strand verteilt, manche von ihnen aufgeplatzt wie Eierschalen. Wir besichtigen Oamaru mit seinen neoklassizistischen Prachtbauten vom Ende des 19. Jahrhunderts, die das Stadtbild vor allem um den Hafen prägen. Wir nutzen das schlechte Wetter, um auf der eher langweiligen Strecke möglichst weit nach Norden zu düsen. Die Flüsse sind durch den Regen zu reissenden Strömen angeschwollen. Bei Waipara finden wir einen schön versteckten Stellplatz am Flussufer.

 

10.11.2018 - Kaikoura

Die Sonne scheint wieder vom blauen Himmel. Wir rechnen nochmal die Kilometer aus und verzichten dann auf die angedachte weitere Route durch die Berge über den Lewis Pass und Nelson nach Picton, wo am Montag unsere Fähre zur Nordinsel ablegt. Wir nehmen dafür eine wenig befahrene Alternativstrecke zum Highway 1, die uns durch schöne Hügellandschaften und malerische Täler führt. In Waikari machen wir eine kleine 1,5 Stunden Wanderung zu Maori Felsmalereien unter überhängenden Felsen.

Am NachmittagBild 1Kaikoura erreichen wir Kaikoura, es ist gerade Ebbe und wir können über die Felsplatten unterhalb der Steilküste entlanglaufen, wo zahlreiche Seelöwen sich in der Sonne räkeln oder auch schon mal kleine Revierkämpfe austragen. Die Robben sind Touristen anscheinend gewöhnt, manche Leute setzen sich gerade mal einen Meter daneben für ein Foto. Die Brutgebiete der Möven sind durch Schnüre abgesperrt, dort sitzen und flattern Hunderte der Vögel herum und veranstalten einen Höllenlärm. Den Rückweg machen wir dann oben auf der Steilküste und können die fast surrealen weißen Felsklippen nochmal aus der Vogelperspektive bewundern. Abends stehen wir mit unseren Campervan dann einsam direkt am Strand, mit einem Galablick aufs Meer.

 

11.11.2018 - Picton

Ein herrlicher SonnenaufgangBild 1Strandgut über dem Meer, direkt vor unserem "Schlafzimmerfenster"! Wir machen noch eine kurze Stippvisite in Kaikoura, dann geht's weiter auf dem Highway 1 Richtung Picton. Erster Stopp am Rastplatz Ohau Point, wo direkt unter uns die größte Robbenkolonie Neuseelands liegt. Wir könnten stundenlang dem Treiben der Seeelefanten, Seeleoparden, Seelöwen und Seehunde (oder was auch immer) zusehen. Wir erreichen die größte Weingegend Neuseelands beim Städtchen Blenheim, das wir kurz besichtigen. Einige Kilometer später machen wir einen Abstecher an die Rarangi Bay mit einer kleinen, pittoresken Felsenbucht, dann noch weiter auf der kurvigen Port Underwood Road bis zur White Bay, wo neben einer wunderschönen halkreisförmigen Sandbucht ein zackiges natürliches Felsentor aus dem Meer ragt. Wir überlegen kurz, ob wir auf dem dortigen Conservation Campground bleiben sollen, fahren dann aber doch weiter bis zum hübschen kleinen Örtchen Picton, wo die Fähren zur Nordinsel anlegen. Unseren Übernachtungsplatz finden wir 10 Kilometer hinter Picton am Marlborough Sound, wo sich ein weiterer netter Conservation Campground für ca. 5 € pro Person auftut.

 

12.11.2018 - Überfahrt zur Nordinsel

Schönstes Wetter - wir fahren am Vormittag von Picton auf dem Queen Charlotte Drive noch ein Stück Richtung Westen. Ein endloses Gekurve durch den Busch, gelegentlich ein Blick auf den Fjord oder ein kleiner Strand. Nach 15 km lassen wir es gut sein und machen uns auf einem Picknickplatz am Meer ein verfrühtes Mittagessen. Denn um 13:00h müssen wir in Picton für unsere Überfahrt mit der Bluebridge-Fähre einchecken, die um 14:00h ablegt.

Die ÜberfahrtBild 1Fährhafen Picton geht eineinhalb Stunden lang durch den Queen Charlotte Sound, teils mit gewagten Kurven-Manövern und ziemlich nah am Fjordufer entlang. Die Sonne scheint, das Wasser ist ruhig und an windgeschützten Plätzen kann man es auf dem Oberdeck sehr gut aushalten. Dann geht es über die Cook Strait hinüber zur Nordinsel, gelegentlich tauchen neben dem Schiff ein paar Delfine auf. Nach gut 3 Stunden schraubt sich die Fähre in die Bucht von Wellington hinein, die wie ein Fragezeichen einen perfekten natürlichen Hafen bildet. Schließlich betreten wir nach dreieinhalb Stunden Überfahrt den Boden der Nordinsel und lassen Wellington - erneut auf dem Highway 1 - hinter uns.

40 km weiterBild 1Sonnenuntergang bei Paekakariki fahren wir in Paekakariki ans Meer und finden im Queen Elisabeth Park einen schönen Campingplatz für die Nacht (ca. 20 €). Danach machen wir uns noch unser Abendessen direkt an der Strandpromenade und genießen bei einem abschließenden Strandspaziergang unseren einzigen malerischen Sonnenuntergang im Meer - denn das wird vermutlich unser erster und letzter Abend an der Westküste sein.

 

13.11.2018 - Waipawa

Nach einer ruhigen Nacht, einer ausgiebigen Dusche, Frischwasser auffüllen und Abwasser entsorgen machen wir einen ausgedehnten Morgenspaziergang am endlosen, menschenleeren Strand von Paekakariki, dann starten wir wieder Richtung Napier. Dort wollen wir uns morgen Abend mit unseren Bekannten Lorraine und Terry treffen, und mit Lorraines Schwester Helen, die an dem Tag ihren 70. Geburtstag feiert und uns zum Dinner eingeladen hat. Lorraine hatten wir 1991 während unserer Weltreise im Flieger von Sydney nach Auckland kennengelernt, und wir haben einige sehr schöne Tage auf ihrer Farm bei Rotorua verbracht. Seitdem ist der Kontakt nie abgerissen. Als unsere Töchter geboren wurden, hatte sie ihnen selbstgestrickte Pullover geschickt, die wie angegossen saßen. Als Austauschschülerin hat Ines sie in Neuseeland besucht, und vor einigen Jahren haben Lorraine und Terry uns auf ihrer Europareise in Deutschland besucht.

In WaikanaeBild 1"Stabkirche" in Norsewood machen wir einen Stopp beim Nga Manu Nature Reserve, wo es Tuatara-Echsen und Kiwis im "Nocturnal House" zu sehen gibt. Am eindruckvollsten sind die kleinen Seen voller "Red Azolla Water Fern", die wie Tennisplätze ausschau-en, auf denen Enten schwimmen und tauchen. Ansonsten einige eingesperrte Vögel, eher frustrierend. In Otaki trinken wir Cappucchino und essen leckeren Karottenkuchen. Wir sehen uns noch das von dänischen Siedlern gegründete Dannevirke an und das urige kleine Örtchen Norsewood, eine ehemals norwegische Siedlung mit Mini-Stabkirche und ausgestelltem (kleinen) Wikingerboot. Dann suchen wir uns ca. 50 km vor Napier einen Übernachtungsplatz am Waipara River.

 

14.11.2018 - Taradale

Wir fahrenBild 1Te Mata Wanderung nach Havelock, dort windet sich eine schmale Straße hoch zum Te Mata Peak, wo man einen herrlichen Ausblick über die Hawke Bay hat und gut wandern kann. In Havelock trinken wir Kaffee und essen eine Kleinigkeit, schauen uns die Keirunga Gardens an (nichts besonderes) und machen einen Abstecher nach Clifton, wo die Wanderung zum Cape Kidnappers los ginge. Dann ist es Zeit, dass wir uns mit Lorraine in Taradale treffen, die uns zur Farm von Helen und Tom geleitet.

Am frühen Abend trudeln Helens Bekannte ein und Tom tischt Bier und Wein auf. Dann geht's gemeinsam in die "Mission", dem ältesten Weingut Neuseelands (von 1851). Es ist ein nobler Herrensitz aus Holz auf einem Hügel über den Weinfeldern, und das Abendessen ist das beste was wir seit langer Zeit gespeist haben! Wir unterhalten uns gut mit den anderen "Kiwis", auch wenn's manchmal anstrengend ist, ihr neuseeländisch zu verstehen. So geht's wohl einem Norddeutschen, wenn er auf Bayern stößt. Nach dem schönen Abend übernachten wir auf der Farm.

 

15.11.2018 - Cape Kidnappers

Nach einemBild 1Farmbesichtigung leckeren Frühstück packt uns Tom auf seinen 4WD-Pickup (Anette und Helen auf der Ladefläche) und zeigt uns seine Farm. Auf gewagten Wegen über Hänge und Wiesen geht's die Hügel hoch mit einem tollen Ausblick über sein (riesiges) Reich und auf Napier in der Ferne. An einem Teich werden die Enten gefüttert, und die beiden erzählen uns viel über die Gegend. Gegen Mittag verabschieden wir uns von Helen und Tom und (vorübergehend) auch von Lorraine und Terry.

Eigentlich wollten wir den Besuch der Bass-Tölpel Kolonien auf Cape Kidnappers diesmal weglassen, man kommt dort zu Fuß nur bei Ebbe mit einer 5-stündigen Wanderung hin, und Low Tide ist erst abends um 18:10h. Aber unsere "Kiwis" haben uns so viel vorgeschwärmt von den "Gannots" und ihren Küken, dass wir uns entschließen, eine der 4-stündigen Traktortouren mitzumachen (über die wir uns vor 27 Jahren noch ziemlich mokiert haben). Vorher sehen wir uns noch Napier an, das 1936 in einem verheerenden Erdbeben zerstört und dann im damaligen Art Deco Stil wieder aufgebaut wurde. Die Häuserzeilen sind wirklich sehenswert.

Die TraktorenBild 1Bass-Tölpel starten um 16:00h, man sitzt seitlich auf einem angehängten Wagen, und die wilde Fahrt geht am Strand entlang über Steine und Felsplatten und oft durch die Wellen, die unter uns durchschwappen. Das ganze macht wider Erwarten doch ziemlich Spaß, und die Ausblicke auf die steilen Felswände neben uns sind gigantisch. Nach eineinhalb Stunden (und etwas Bespaßung durch die Traktorfahrer) kommt man am Cape an und kann in 20 Minuten hinauf zur großen Tölpel-Kolonie auf der Hochfläche steigen. Die Tölpel sind wunderschöne große Vögel und sitzen dicht gedrängt auf ihren Erdnestern, die wie Minivulkane ausschauen. Kommt ein Vogel angeflogen, wird er lautstark vom Partner begrüßt und es werden erstmal ausgiebig miteinander die Hälse gerieben. Überhaupt herrscht ein Höllenlärm, Raubmöven werden vertrieben, der Brutplatz verteidigt, und immer wieder Landungen im Sturzflug.

Nach eineinhalbBild 1Traktoren Stunden geht's zurück, vorbei an einer kleineren Kolonie auf Felsinseln direkt am Strand. Die Sonne steht tief und es herrscht ein gigantisches Abendlicht. Ein Ausflug, der sich gelohnt hat! Am Strand zwischen Napier und Clifton gibt es eine ganze Anzahl von Stellplätzen, an denen Freedom Camping gestattet ist. Eine abendliche Suche bleibt uns damit erspart.

 

16.11.2018 - Lake Taupo

Nach einigem Überlegen beschließen wir, ohne langwierige Umwege direkt via Lake Taupo zu den Thermalgebieten südlich von Rotorua zu fahren. Auf halber Strecke zum Lake machen wir eine Pause bei einem Cafe, wo uns ein anderer Gast von den nahen heißen Quellen und Pools am Fluß vorschwärmt. Diese sind offziell zwar geschlossen, wir marschieren aber trotzdem auf dem ziemlich zugewachsenem und teilweise abgerutschten Pfad los und finden die Quellen (2 Rinnsale) nach ca 15 Minuten am Hang. Der ist allerdings sehr instabil und wir getrauen uns den Abstieg zu Fluss nicht zu, v.a. weil wir von oben nirgends Pools entdecken können.

Taupo istBild 1Huka Falls ein ziemlicher Touristenort und liegt am gleichnamigen See, mit 40 km Länge der größte in Neuseeland. Wir bereiten uns ein Mittagessen an einem abgelegenen Badestrand und ich springe auch mal ins (gar nicht so kalte) Wasser, als Dusche-Ersatz. Danach sehen wir uns die Huka Falls an, wo der eigentlich ruhige breite Fluss durch eine enge Felsschlucht gepresst wird und zu einem reissenden Wildwasser mutiert. Danach besuchen wir noch einen kleinen Campingplatz mit Cafe, wo man für 10 NZ$ p.P. einen "Thermal Walk" machen kann. Der ist recht nett und führt eine halbe Stunde lang an rauchenden Fumarolen und dampfenden Erdlöchern vorbei. Ehemalige blubbernde Schlammlöcher sind leider ausgetrocknet, und Geysire o.ä. gibt's auch nicht zu sehen. Aber der Ort hat den Charme vergangener Zeiten, beim Cafe präsentieren sich zwischen Hühnern, Perlhühnern und Vögeln 3 Pfauen lautstark mit gespreiztem Rad. Wir werfen noch einen Blick auf das dortige Thermalkraftwerk und fahren dann weiter zum Orokei Korako Thermalgebiet mit dem Hidden Valley, wo man (als potentieller Besucher) kostenlos mit dem Campervan übernachten kann.

 

17.11.2018 - Hidden Valley

Am MorgenBild 1Hidden Valley bringt uns das Fährboot über den schmalen Lake Ohakuri hinüber ins Thermalgebiet vom Hidden Valley (39 NZ$). Überall sprudelnde heisse Quellen und kleine Geysire, deren Wasser über farbenprächtige Sinterterrassen in den See abfließt. Skurile, strahlend weisse oder türkisblaue Kraterbecken, in denen es blubbert und spritzt, und dampfende Fumarolen - einfach grandios, und wir sind um diese Uhrzeit fast die einzigen Besucher. Als weiteres Highlight gibt es hier eine natürliche Höhle (von insgesamt weltweit nur 2 bekannten in Thermalgebieten).

Auf der Weiterfahrt nach Rotorua fahren wir noch beim weitaus touristischeren Thermalgebiet von Wai-O-Tapu vorbei, wo es von Besuchern wimmelt und man an der Eingangskasse anstehen muss. Das schauen wir uns diesmal nicht an, sondern fahren ein Stück weiter zu den frei zugänglichen Mudpools. Dort ploppt und spritzt es beständig aus einem kleinen Schlammsee. Danach besuchen wir noch die größte heisse Quelle der Welt, die das Spa im Waikite Valley versorgt und die man für 3 NZ$ ansehen kann, auch wenn man nicht im heißen Wasser baden möchte. Sie blubbert inmitten eines Teichs aus der Erde und schlängelt sich als kleiner Fluss durch die Felsen. Wir machen uns hier ein Mittagessen und trudeln schließlich am Nachmittag kurz hinter Rotorua auf der Farm von Lorraine und Terry ein, die uns herzlich empfangen.

 

18.11.2018 - Whakatane

Nach einemBild 1Redwoods ausgiebigen leckeren Frühstück haben Lorraine und Terry sowie einer ihrer Schwiegersöhne einen Pflichttermin: Sie sehen sich live im TV das Rugby-Länderspiel der neuseeländischen "All Blacks" gegen Irland an. Derweil machen wir einen längeren Spaziergang durch die nahegelegenen Redwoods, einem Wald der aus Kalifornien bekannten Mammutbäume mit zahlreichen Wanderwegen. Die Bäume sind sehr imposant und um sie herum wachsen viele der örtlichen "Ferns", bis zu 10 Meter hohe Farn-Bäume.

Zurück auf der Farm (Irland gewinnt leider 16:9) starten unsere Bekannten mit uns zu einer Rundtour ins 70 km entfernte Whakatane, einem kleinen Städtchen, das wunderschön an der Mündung des Whakatane River ins Meer liegt. In der Ferne sehen wir im Ozean das vulkanisch sehr aktive White Island, über dem Rauch aufsteigt. Beim Ohope Beach genehmigen wir uns einen Lunch und werden von einem netten Mädel bedient, das aus Erding bei München kommt. Gestärkt fährt uns Lorraine weiter nach Mount Maunganui nahe Tauranga, das ebenfalls äußerst malerisch unter dem gleichnamigen Hügel am Meer plaziert ist. Auf halber Strecke zurück nach Rotorua besuchen wir dann noch Lorraines Tochter Tina auf deren Farm in Kaharoa, wo man uns neben einem Abendessen (das die Einheimischen "Tea" nennen) ihren selbstgemachten Kiwi-Wein vorsetzt, der wirklich lecker schmeckt.

 

19.11.2018 - Rotorua

Bild 1Maori-Kirche im ThermalgebietWir beschließen spontan, noch einen Tag zu bleiben, und sehen uns nach dem Frühstück zunächst die gesammelten Seen an, die in der Umgebung von Terrys Farm liegen: Die Lakes Tikitapu, Rotokakahi, Okareka und Tarawera. Das Wetter ist leider nicht mehr so schön, aber der Regen hält sich noch in Grenzen. Danach fahren wir nach Rotorua am gleichnamigen See, das in einem Thermalgebiet gebaut ist (was man an der Ortsgrenze schon riechen kann). Wir schenken uns die teure und sehr auf Touristen ausgelegte Tanzvorführung im Maoridorf Whakarewarewa und besichtigen dafür lieber eine andere Maorisiedlung am Seeufer in Rotorua, wo es zwischen den Häusern aus allen Ecken dampft und blubbert. Dort gibt es eine kleine, sehr schöne Maori-Kirche mit einem Fenster, in dessen Glas ein lebensgroßer Jesus eingearbeitet ist, der über dem Rotorua-See zu laufen scheint. Dieser Besuch kostet uns lediglich eine kleine Spende.

Bild 1BadehausWir sehen uns die Government Gardens an mit dem prächtigen "Badehaus", einem Palast aus Fachwerk und Holzschnitzereien. Zum Abschluss suchen und finden wir noch den Kuirau-Park, ein öffentlich zugängliches Thermalgebiet mitten in Rotorua, das dampfende Seen, sprudelnde heisse Quellen, spuckende Schlammlöcher und zischende Fumarolen zu bieten hat.

 

20.11.2018 - Mount Maunganui und Tauranga

Bild 1Mount MaunganuiHeute heißt es Abschied nehmen von Lorraine und Terry. Entgegen der Wettervorhersage strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel, wir fahren Richtung Norden und passieren noch einmal Mount Maunganui mit seinem makellosen Sandstrand und vorgelagerten kleinen Felseninseln. Wir wandern hinauf auf den Berg und haben einen tollen Ausblick über den riesigen Hafen von Tauranga und die wunderschöne Küste vor Maunganui, bei fantastischem Foto-Licht. Als wir wieder unten sind, türmen sich schon schwarze Gewitterwolken bedrohlich über dem Berg, die den vorhergesagten Regen ankündigen.

Zwischen zwei Gewitterschauern besichtigen wir in Tauranga das "Historic Village", das liebevoll renovierte alte Tauranga mit Holzhäusern aus der Pionierzeit. Danach geht's im Regen weiter nach Norden bis zum Waihi Beach, wo die Sonne kurz durchbricht und die blauen Wellen mit Surfern und Badenixen im Abendlicht leuchten.

Bild 1Bucht von BowentownWir machen noch einen kurzen Abstecher nach Waihi Town und sehen uns bei leichtem Regen das riesige Loch der Mine im Ortszentrum an, dann fahren wir zu unserem nächsten Übernachtungs-platz am Ende der langgestreckten Landzunge von Bowentown und machen uns im Regen eine Brotzeit auf dem Lookout. Als der Regen aufhört, beginnt ein Spektakel der Extraklasse. Die untergehende Sonne kommt zwischen den Wolken hevor und taucht die Bäume um uns herum in ein überirdisches Licht. Über dem Meer leuchten 2 Regenbögen, und in der Bucht unter uns färbt die Sonne die Wellen rot. Ein traumhafter Sonnen-untergang nach dem Regen, wie wir ihn lange nicht mehr gesehen haben!

 

21.11.2018 - Coromandel (Ost)

Bild 1Opoutere BeachDie Coromandel-Halbinsel besticht vor allem durch ihre herrlich gelegenen Strände, meist umrahmt von bizarren Felsklippen und vorgelagerten kleinen Inseln. Kein Wunder, dass sie bei Touristen und Einheimischen sehr beliebt ist. Das hat den Nachteil, dass freies Übernachten immer mehr reglementiert wird, inzwischen gibt es meist nur noch ganz wenige speziell markierte Stellplätze für Freedom Camping. Wir fahren von Waihi auf der sehr kurvenreichen Straße die Ostküste entlang und klappern einige der Strände mit unaussprech-lichen Namen ab, z.B. Whiritoa, Whangamata und Opoutere. Das morgens schöne Wetter wird schnell wieder regnerisch mit dramatischen Wolkenbergen und kurzen Regenschauern, so sind wir am einzigen völlig unverbauten Strand Neuseelands - Opoutere - fast allein und laufen über den breiten, jungfräulichen Sand ohne Fußspuren.

Nach einem Mittagessen geht's weiter nach Tairuha, das spektakulär an einer breiten, verästelten Flussmündung liegt. Wir nutzen eine Regenpause und steigen auf den "Hausberg", den Paku (10 Minuten Aufstieg), wo man einen tollen Rundumblick auf Tairua und Puanui auf er anderen Seite des Flusses hat. Danach fahren wir zum Hot Water Beach, bei dem man sich inzwischen Schaufeln ausleihen kann, mit denen die Leute Löcher in den Sand schaufeln und sich dann ins freigelegte warme Wasser setzen. Schaut ein bisschen aus wie Kinder, die Sandburgen bauen. Richtig frustriert werden wir dann in Hahei, wo ein 45 minütiger Wanderweg zur bekannten Cathedral Cove - einem Felsentor im Wasser - abgeht. Wo vor 27 Jahren die Besucher noch sehr überschaubar waren, muss man jetzt bereits am Ortsrand parken (mit Parkschein!) und ein Shuttle Bus (5 NZ$ p.P.) bringt einen zum Anfang des Wanderweges hoch. Trotz des miesen Wetters wimmelt es von Wanderern. Wir verzichten auf die Cove und finden wider Erwarten hinter Whitianga einen großen Platz mit Blick auf's Meer (mit tollen Felsklippen), wo wir trotz ausgiebiger Suche kein einziges "Camping verboten"-Schild finden.

 

22.11.2018 - Coromandel (West)

Bild 1KauriNach einer regnerischen, ruhigen Nacht scheint am Morgen die Sonne und wir fahren weiter nach Coromandel Town an der Westküste. Hier ein völlig anderes Bild, das Örtchen ist ausgesprochen gemütlich mit malerischen Holzhäusern, kaum Touristen und viele Stellplätze ohne Verbotsschilder. Wir sehen uns die hübsche Jeffries-Bay an mit der "Coromandel Wharf", einer langen schmalen Landzunge, an der einige Fischerboote ankern. Dann machen wir am Ende der Straße bei einem schönen Campground einen Kauri-Walk. Hier stehen einige der riesigen Kauri-Bäume mit ihren turmdicken Stämmen, die bis zu 1700 Jahre alt werden können. Nach einem Cappucchino geht's die kurvige Ostküste entlang Richtung Süden. Unterwegs machen wir nochmal einen Abstecher zu einem Kauri Baum (der fünfzehnt größte Neuseelands), dann haben wir die Halbinsel umrunded und fahren wieder Richtung Norden.

Bild 1MondnachtAn einem langgestreckten Freedom-Campground direkt am Meer reihen sich vielleicht 20 Wohnmo-bile auf mit Rentnern davor, sonst ist aber nicht viel los auf dem Sträßchen und bald erreichen wir die letzte schöne Bucht vor Auckland, Karakawa. An einem Picknickplatz mit traumhaftem Blick packen wir unsere Rucksäcke für den Rückflug zusammen und genießen unser Abendessen, während hinter der wunderschönen Bucht die Hügel im letzten Abendlicht angestrahlt werden und darüber langsam der Vollmond aufgeht. Leider hier wieder lästige Campingverbotsschilder, daher fahren wir zwei Kilometer weiter und bleiben am Rand einer Sackgasse neben dem Meer stehen (auch wenn die Frau an der Tankstelle gemeint hat, wir könnten überall am Wasser bleiben, das wäre kein Problem). So sitzen wir am letzten Abend in Neuseeland bei angenehmen Temperaturen auf unseren Campingstühlen und genießen der 5-Sterne-Blick auf das Meer, in dem der Vollmond breite glitzernde Lichterketten zaubert. Ein herrlicher Abschluß unserer Reise!

 

24.11.2018 - Singapur

Die Rückgabe unseres Campervans hat gut geklappt, ebenso der Rückflug nach Singapur. Am späten Abend des 23. Septembers trafen wir wieder im Hotel ein.

Bild 1Marina BayNach einer erholsamen Nacht haben wir nun noch einen kompletten Tag in dieser Stadt mit konstant 30° C und hoher Luftfeuchtigkeit, bevor wir um Mitternacht wieder ins kalte winterliche Deutschland starten müssen. Wir besuchen Little India und machen ein paar Einkäufe in Chinatown, sehen uns die Heritage Center der beiden Stadtteile und ein paar Tempel an, machen noch einmal einen River Cruise und schlendern abends bei einem unglaublich kitschigen Postkarten-Sonnenuntergang am Wasser entlang Richtung Singapore Flyer. Unterwegs findet ein kostenloses Konzert in einem Park statt, und man reicht uns (ebenfalls kostenlos) Tüten mit Knabbernüssen und Kekse. Schließlich betrachten wir uns vom Riesenrad noch das nächtliche Singapur von oben, dann holen wir uns unser Handgepäck beim Hotel ab und fahren mit der SMRT (Singapurs hoch effektive Metro) zum Flughafen. Nach 12 Stunden Flug werden wir bei 0° C im bayrischen Nebel landen und wieder daheim sein.